VKB : Gewinn verdoppelt, Zahl der Genossenschafter halbiert
LINZ. Die VKB hat erstmals die Marke von drei Milliarden Euro Kundeneinlagen übersprungen. Bei der Genossenschaftsstruktur gab es eine Bereinigung.
Den 150. Geschäftsbericht ihrer Geschichte hat die VKB vorgelegt, seit einem Jahr ist das Logo nicht mehr blau, sondern grün. Der Gewinn (EGT) hat sich im Jahr 2023 von 18 auf 36,7 Millionen Euro verdoppelt, ein Rekord. Das sei zum einen auf die gestiegenen Zinsen, aber auch auf die Änderungen im Geschäftsmodell und das Wachstum der Regionalbank zurückzuführen, wie Generaldirektor Markus Auer erklärt.
Die VKB hat sich aus dem Geschäft mit großen Unternehmen zurückgezogen. "Wir sind selbst eine mittelständische Bank und machen Geschäft mit dem unternehmerischen und privaten Mittelstand", sagt Auer. Man wolle die Hausbank von Firmen sein und die Kunden gut kennen. Bei Konzernen war das eher nicht der Fall.
Die Kundeneinlagen (Girokonten, Sparbücher) sind um 8,9 Prozent auf erstmals drei Milliarden Euro gestiegen. Vorstandsdirektor Alexander Seiler betont, dass 94 Prozent der Spareinlagen (1,7 Milliarden Euro) an Zinsindikatoren gebunden seien. Im Schnitt bekomme man für tägliches fälliges Geld bei der VKB 2,5 Prozent Zinsen.
Das Kreditvolumen ist um 1,4 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro gestiegen, dank der Zuwächse im Firmenkundenbereich. Im privaten Wohnbau sei der Rückgang mit rund 25 Prozent geringer als im Markt ausgefallen, sagt Vorstandsdirektorin Maria Steiner.
Die Kreditrisikovorsorgen wurden von rund drei auf 11,7 Millionen Euro fast vervierfacht. Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung "ziehen wir uns warm an", sagt Seiler.
Die Zahl der VKB-Genossenschafter ist von rund 30.000 auf16.400 gesunken. Das hat aber mit einer überfälligen Bereinigung zu tun, wie Auer erklärt. Über Jahrzehnte waren ehemalige Kunden noch Genossenschafter mit sehr kleinen Anteilen gewesen. Man darf aber nur Genossenschafter sein, wen man auch eine Geschäftsbeziehung mit der VKB hat.
Was das Genossenschaftskapital betrifft, hat die VKB sogar deutlich zugelegt. Es ist in den vergangenen zwei Jahren von acht auf 16 Millionen Euro gewachsen (die Anteilsscheine wurden von 1,5 auf zwei Millionen erhöht) und stärkt somit die Kernkapitalquote, die 16,6 Prozent beträgt (nach 15, 9 Prozent im Vorjahr).
Auch der Nettogewinn 2023 von 29,9 Millionen Euro fließt komplett ins Eigenkapital, so Auer. 1,16 Millionen Euro Dividende für die Inhaber kommen aus Rücklagen der Genossenschaft.
Die Zahl der Filialen stieg um einen Standort auf 31, jene der Mitarbeiter um 35 auf 612. In Wels wird die VKB ihr bisher größtes Bauprojekt im Sommer abschließen, rund 20 Millionen Euro flossen in die umgebaute Filiale, 52 Wohnungen und 15 Büros.