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Welser Römergrab gibt 20 Jahre nach Entdeckung neue Rätsel auf

Von Valentin Bayer, 03. Mai 2024, 11:16 Uhr
Grab Wels
Das Grab wurde 2004 bei Bauarbeiten entdeckt und freigelegt. Bild: Stadtmuseum Wels

WELS. Nicht ein Paar aus dem Frühmittelalter, sondern Mutter und Tochter aus der Römerzeit wurden mit einem Pferd beigesetzt.

Es war ein Fund, der Stadtarchäologin Michaela Greisinger schon vor 20 Jahren Rätsel aufgab: Bei Grabungen auf dem Gelände, auf dem heute die Welser Bahnhofscity steht, entdeckten sie und ihr Team in einem Gräberfeld ein Doppelgrab. Darin lagen zwei Menschen, eng umschlungen, unter ihnen war ein Pferd beigesetzt. „Wir haben deshalb vermutet, dass es sich um ein Paar aus dem Frühmittelalter handelt. Bestattungen mit Pferd waren damals durchaus üblich.“

Ein Forschungsteam der Universität Wien unter der Leitung von Sylvia Kirchengast liefert nun dank Daiterungstechnologie und Erbgut-Untersuchungen neue Erkenntnisse: Bei den Skeletten handelt es sich tatsächlich um zwei Frauen handelte. Sie waren erstgradig verwandt, also entweder Schwestern oder Mutter und Tochter. Auf letzteres deutet vor allem der Altersunterschied hin – die ältere Frau war bei ihrem Tod 40 bis 60 Jahre alt, die Tochter 20 bis 25 Jahre.

Viele neue Fragen

Sie wurden gemeinsam im 2. oder 3. Jahrhundert bestattet– der Blütezeit der Römerstadt Ovilava. Es ist damit der erste Nachweis einer Mutter-Tochter-Bestattung aus der römischen Antike in ganz Österreich. „Diese Erkenntnis ist auch deshalb spannend, weil der Fund uns im Stadtmuseum immer wieder unterkommt. Bei den Skeletten haben wir Goldschmuck gefunden, den wir immer wieder ausstellen. Schön, dass wir jetzt mehr wissen“, sagt Greisinger.

Die sterblichen Überreste der Frauen wanderten vor fünf Jahren gemeinsam mit 150 weiteren Skeletten, die in Wels gefunden wurden, an die Universität Wien. „Das ist ein recht üblicher Vorgang – viele Museen haben Skelette, die sie aufgrund fehlender Geräte und Untersuchungen nicht untersuchen können. Die wandern dann einige Jahre ins Archiv. Die Unis sind hingegen oft auf der Suche, so ist diese Zusammenarbeit zustande gekommen“, erklärt Greisinger. So komme es häufig vor, dass es mehrere Jahre nach einem Fund neue Erkenntnisse gibt.

In Fall der Mutter-Tochter-Bestattung stellen sich mehr Fragen, als beantwortet wurden. Bestattungen mit Pferd seien in der Römerzeit sehr selten, sagt Greisinger . Auch, warum die Frauen überhaupt gemeinsam bestattet wurden, ist unklar. „Das sind alles Forschungsbereiche, denen wir uns jetzt widmen können“, sagt Gresinger.

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Autor
Valentin Bayer
Redakteur Oberösterreich
Valentin Bayer
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