Einst Gefängnis und Brauerei: Bräuhaus feiert 10 Jahre Kulturbetrieb
EFERDING. Gefeiert wird am 3. Mai mit einem Tag der offenen Tür, Anton Bruckner und der "Schorgel".
Vor zehn Jahren wurde das umgebaute denkmalgeschützte Bräuhaus als Veranstaltungszentrum und Musikschule mit dem Konzert "Sternstunden" eröffnet. Sternstunden gab es seither viele bei Konzerten, Theateraufführungen und Hochzeiten. Das Jubiläum wird morgen, Freitag, gebührend gefeiert.
Die Landesmusikschule, die derzeit 450 Kinder und Jugendliche besuchen, lädt ab 14 Uhr zum Tag der offenen Tür. Vor dem Bräuhaus wird die "Schorgel" aufgestellt. Bei diesem Orgelspielplatz, der anlässlich des Anton-Bruckner-Jubiläums an verschiedenen Orten mit Bezug zum berühmten Komponisten aufgebaut wird, werden durch gemeinsames Schaukeln und Wippen Orgelpfeifen betrieben.
Um 18 Uhr beginnen der Festakt und das Festkonzert, das die Musikschule gestaltet und bei dem unter anderem auch ein Bruckner-Werk zu hören sein wird. Unter dem Motto "Klang und Farbe" wird Pamela Ecker dazu live ein Kunstwerk malen. Auch ein Film über Bruckners Spuren in Eferding wird gezeigt. So ist die "Brucknerorgel", die der Komponist im Linzer Dom gespielt hat, heute im Besitz der Familie Starhemberg und bei Konzerten im Eferdinger Schloss weiterhin in Verwendung.
Für Musikschuldirektor Thomas Beiganz ist das Bräuhaus ein Schmuckstück. "Wir fühlen uns in diesem historischen Gebäude sehr wohl, ein Benefit ist, dass wir den großen Saal zur Verfügung haben, hier kann alles stattfinden, vom Theaterspiel bis zum Popkonzert", betont Beiganz, der das Jubiläumsprogramm mit Hans Gaiswinkler und seinem Team organisiert.
1597 erstmals erwähnt
Bürgermeister Christian Penn und Kulturstadträtin Astrid Zehetmair betonen, dass sich das Bräuhaus zu einer wichtigen Veranstaltungsstätte in der Region entwickelt habe und sehr gut angenommen werde.
Das Bräuhaus wurde 1597 erstmals urkundlich erwähnt, beherbergte tatsächlich eine Brauerei und wurde bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts als Bierdepot genutzt. Bereits in den 1980er-Jahren wurde über die Revitalisierung des Gebäudes politisch diskutiert, schließlich entschied man sich, dass der Umbau zu einem Kulturzentrum die beste Lösung sei.
Ein Kuriosum, das man in einem Veranstaltungszentrum nicht erwarten würde, sind die acht Gefängniszellen im Obergeschoß. In dem Gefängnis büßten bis 1848 Verbrecher für ihre Taten. Die Zellen zu erhalten, war damals Auflage des Denkmalamts. Dort werden jetzt Instrumente, Noten und Akten gelagert.