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Unternehmenskultur als Festivalthema

Von Reinhold Gruber, 01. Mai 2024, 08:47 Uhr
Ernst Demmel hat das etwas andere Unternehmensfestival in Linz erfunden. Bild: Zoe Goldstein

LINZ. Das 24butterfly Corporate Karisma Festival in Linz widmet sich diese Woche der Unternehmenskultur und den Wegen dorthin.

„Ich war immer ein Digitaler“, sagt Ernst Demmel. Der Linzer, 1970 geboren und „Stahlstadtkind“ nach eigener Definition, ist Initiator des 24butterfly Corporate Karisma Festivals, das von 2. bis 4. Mai im Posthof und in der Tabakfabrik Linz stattfindet. Die OÖN haben ihn in seinem mit viel antiquarischem Charme eingerichteten Büro zum Interview getroffen.

Was fasziniert Sie am digitalen Zeitalter, an der Epoche der Transformation?

Wenn von der Digitalisierung geredet wird, dann denkt man zuerst nur an die Technologie. Dabei ist der eigentlich spannende Bereich der, wie eine Gemeinschaft tickt und funktioniert. Die Technologie funktioniert zwar oft auch nicht auf Anhieb, aber meistens nach einer Zeit. Das hat mich fasziniert.

Sie haben sich zu ihrem 50. Geburtstag, wie Sie sagen, die Selbstständigkeit geschenkt, sind Geschäftsführer der cucocu.com GmbH, als der Sie auch das etwas andere Unternehmensfestival ins Leben gerufen haben. Wie reifte diese Idee heran?

Unternehmenskultur ist ein spannendes Thema. Sehr auffällig ist, dass Kultur und Kulturentwicklung in Unternehmen heute etwas ist, was aus einer sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Sicht betrachtet wird. Mit anderen Worten: Diejenigen, die heute Corporate Culture, also die gemeinsam gelebten Einstellungen, Werte und Normen der Mitarbeiter, in einem Unternehmen begleiten, sind meist Soziologen, Betriebswirte oder Wirtschaftspsychologen. Es fehlen die klassischen Kulturarbeiter, Kreative, Künstler und „Spinner“, die gestalten.

Warum ist das so?

Ich bin auch Partner bei „Die Fabrikanten“ und wir haben lange darüber diskutiert, warum nicht die Kompetenz, die im Bereich der Kreativität vorhanden ist, stärker gefragt ist. In der künstlerischen Herangehensweise an Projekte schlummert unglaublich viel, was zu einem Wert für Unternehmen werden könnte. Dennoch stehen sich die Wirtschaft und die Kunst relativ skeptisch gegenüber. Da ist eine gewisse Unversöhnlichkeit da und gleichzeitig könnten beide Seiten sehr voneinander profitieren. Auf der Überlegung, wie man das zum Volk bringen könnte, basiert die Idee des Festivals.

Der Titel des Festivals lautet „culture:hacks“. Was soll damit ausgedrückt werden?

Dass es nicht die große Kulturstrategie-Entwicklung braucht, sondern dass ich an einem Eck eines Unternehmens beginnen kann, mich auf den Weg zu machen, Dinge auszuprobieren. Wenn irgendwer in einer Organisation das Gefühl hat, dass es spannend wäre, Mittel und Wege zu finden, um uns auf interessante Art zu einer Gemeinschaft zu machen, die dazu beiträgt, dass wir unsere Arbeit gerne machen, dann wäre ein Ziel erreicht. Der Wechsel unseres Handelns kann die Vorstufe zu etwas Gutem sein.

Was bedeutet gut?

Dass wir nachhaltiger wirtschaften, überlegter mit der Ressource Mensch umgehen und versuchen, nicht nur menschenwürdige, sondern menschenfreundliche Rahmenbedingungen für das Arbeiten zu schaffen. Es liegen viele Ressourcen in Unternehmen brach. Da hätten wir Hebel, die wahrscheinlich gar nicht so schwer zu bedienen wären.

Das Festival im Detail

"Werte-volle Ideen, um Unternehmenskultur zu befruchten" – das ist das Ziel der etwas anderen Business-Konferenz. Das 24butterfly Corporate Karisma Festival setzt sich vom 2. bis 4. Mai im Posthof und in der Tabakfabrik Linz mit dem Thema „Unternehmenskultur“ auseinander.

Eine Ausstellung, die von 3. bis 17. Mai in der Tabakfabrik zu sehen sein wird, ist als Experiment geplant, sagt Demmel. Die Idee ist, dass Unternehmen Inhalte, Objekte und Ideen einbringen, inszenieren und wie Kunst präsentieren. Die Frage ist, ob Betrachter ein Gefühl mitnehmen, wie sich Kultur in Betrieben anspürt.

Die erste Ausgabe des Festivals fand im Mai 2022 in Linz statt, strategische Kulturentwicklung in Unternehmen und Organisationen war Thema. Heuer nun sind es mehr als 50 Akteurinnen und Akteure aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, die in mehr als 40 Programmbeiträgen – Keynotes, Bühnengesprächen, Workshops – das Thema „Transformation“ in den Fokus rücken.

Das Festival läuft unter dem Titel „culture:hacks“, worunter die Organisatoren „kleine, mutige und zum Teil subversive Interventionen ins Bestehende“ verstehen, die bestehende Unternehmenskultur für Transformation öffnen.

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Autor
Reinhold Gruber
Lokalredakteur Linz
Reinhold Gruber
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